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Mein Ort

  • Beitrags-Kategorie:Anette Kohs / Gedichte
  • Lesedauer:2 Min. Lesezeit

Wo ich mit dem Bus über schmale Straßen fuhr,
vorbei an hellgrünen saftigen Hügeln
und Feldern mit gelben Blumen,
soweit mein Auge reichte.

Wo meine Nase plattgedrückt an der Scheibe des Busses klebte.
Wo mich die einzigartige Schönheit dessen was ich sah,
überwältigte, dass ich staunte, staunte, nur staunen konnte.

Wo sich Felsformationen auftürmten,
in Erinnerung an die „Herr der Ringe-Filme“.
Wo ich zu Fuß weiterwanderte,
die Landschaft mit all meinen Sinnen wahrnehmend;
mich neue Eindrücke berührten und bezauberten.

Wo das Meer in den Buchten kristallklar war,
das Wasser tiefblau, dann wieder hellgrün,
mit glitzernden Schaumkronen geschmückt.

Wo sich meinen Augen neue Gebirgszüge
und wieder andere Felsen boten,
mich sprachlos machten.

Wo kleine Schaffamilien aus winzigen Höhlen lugten.
Wo ich über Hügel lief,
übersät mit unglaublich frischem und kräftigem Grün.

Wo endlose Wegschleifen auf den Gipfel eines Berges führten
und ich über Geröll und großes Gestein wieder hinabstieg.

Wo mich wiederum eine neue Fülle dieser urtümlichen,
fast mystischen Landschaft ehrfurchtsvoll in ihren Bann zog.

Wo ich die klare Luft einatmete,
die es nur im Norden gibt.

Wo ich mir auf die Lippen biss,
weil meine Seele von der Erhabenheit
dieses Stückchens Erde ergriffen und berührt wurde.

Wo ich die Weite und Stille,
die Höhen und Tiefen,
die Fülle und Kraft,
die Sensibilität
der Erde in mich aufnahm.

Wo ich die Einheit mit der Natur erlebte:
Meinem Ort – die Lofoten!


Aus dem Buch EIN JAHR – NEUN FRAUEN – 66 GESCHICHTEN